Vom Fischerdorf zum Shogunat

Tokio, welches heute das japanische Zentrum für Industrie, Handel, Kultur und Bildung ist, begann als groß angelegte Burganlage inmitten eines kleinen Fischerdorfes. Im Jahr 1446 sorgte Ōta Dōkan in der heutigen Bucht von Tokio durch den Bau von der Burg Edo für den Grundstein des heutigen Tokios. Durch die Meiji-Restaurierung im Jahre 1868 wurde das Shogunat zwar aufgelöst, aber die Burg Edo bekam den neuen Namen Tokio. Nur 1 Jahr später wurde es wieder Hauptstadt. Also, quasie das Shogunat der Neuzeit. Hier ist der Regierungssitz, obwohl Tokio im administrativen Sinne nicht als Stadt zählt. Außerdem ist Tokio die bevölkerungsreichste Metropolregion der Welt. 2015 lebten auf 13.556 km² nahezu 38 Millionen Menschen.
Doch kommen wir nun zu den interessanten Punkten für einen Reiseblog. Was kann man sich in Tokio alles ansehen. Was sollte man unbedingt besuchen oder gesehen haben, wenn man ein paar Tage Zeit hat, Tokio zu erkunden?

Tokio Skytree

Der Tokio Skytree wurde 2012 eröffnet und kostete ungefähr 60 Mrd. Yen. Den Großteil dieser Summe stellte die Bahngesellschaft zur Verfügung, auf dessen Gelände der Turm gebaut wurde. Den Rest stellten verschiedene Nachrichtensender zur Verfügung, immerhin ist der Skytree ein Radioturm. Die Höhe von 634m war ein Ziel, das gesetzt und eingehalten wurde. Schreibt man die Zahlen im japanischen Mu (6) Sa (3) Shi(4). Hinzukommt die Begebenheit, dass Musashi ein traditioneller Name für die Region ist, in der der Turm steht. So erreichte man eine leicht zu merkende Eselsbrücke für die Höhe des Turms. Der Name des Turms wurde durch eine Umfrage aus 6 Möglichkeiten gewählt. Alternative Namen waren Tokio Edo Tower, Mirai Tower ( „Zukunftsturm“), Yumemiyagura („Traumturm), Rising East Tower und Rising Tower. Bis zur Wahl hieß das Projekt nur Shin Tokyo Tower was so viel heißt wie „Neuer Tokio Turm“. Das besondere am Skytree, ist seine Bauart. Es waren 3 wichtige Ziele gesetzt, die der Turm erreichen sollte. Er sollte Design-technisch eine Brücke zwischen der Moderne und der Historie von Tokio schlagen und vor allem Erdbeben sicher sein. Da Tokio vermutlich in den nächsten Jahren von einem katastrophalen Erdbeben getroffen werden wird. Es liegt in einer der Erdbeben intensivsten Regionen der Welt. Den letzten Anspruch, den man an das Design hegte, war ein Katalysator für die Revitalisierung der Stadt zu werden. Gerade die ersten beiden Punkte haben das Design des Turms komplett mit dominiert. Der Turm gilt dafür heute als besonders Erdbeben sicher. Ab der Höhe von 375m sorgen besondere Öl Dämpfer für eine Knautschzone, die bei Erschütterungen den Turm mitschwingen lassen können.

Die schönen Muster des Turms

Der Turm wird abwechselnd in zwei verschiedenen Farben illuminiert. Entweder dem Muster Iki einem himmelblauen Muster oder im Schema Miyabi was einer violetten Farbe gleich kommt. Beide Farbschemata deuten auf verschiedene Epochen der japanischen Geschichte hin und sind ebenfalls ein Versuch den Turm in das traditionelle Tokio einzugliedern. Apropos „Neuer Tokio Tower“ kommen wir zu einem der bedeutesten Gebäude Japans.

Der japanische Eiffelturm

Wie ich schon in meinem Blog über Frankreich berichtet habe, galt der Eiffelturm als seiner Zeit voraus. Als ein Ikonoklast was Menschen nicht zu erreichen vermögen.
Der Turm wurde 1957 in Auftrag gegeben und von dem Architekten Tachū Naitō 1958 fertiggestellt. Der Eiffelturm ist mit seiner Höhe von 324,82m zwar nur ca. 8m kleiner als der Tokio Tower (332,6m) wiegt aber fast 6000t mehr. Bei einem Gewicht von 4000t ist der gut 70 Jahre jüngere Tokio Tower mehr als doppelt so leicht.10100t schwer ist sein französischer Vorfahre.
Der Tokio Tower ist bekannt durch seine markante Farbgebung. Als Lufthindernis wurde er in den heute noch verwendeten Farben orange und weiß bemalt. Der Anstrich benötigte 28.000l Farbe. Aber dieser Vorgang wird nur alle 5 Jahre durchgeführt. Das nächste Mal ist für 2019 geplant. (Stand 28.06.2018) Außerdem benötigt der Neuanstrich 1 Jahr zur Durchführung.
Außerdem befindet sich im Tokio Tower auch ein Vergnügungspark, welcher dem japanischen Anime One Piece gewidmet ist. Hier gibt es ein experimentelles Kino, mehrere interaktive Videospiele, Cafes, Restaurants ein Geisterhaus, Einkaufsläden und eine Schnitzeljagt. Alles basierend auf Charakteren aus dem Anime.
TripAdvisor wertete es auf den siebten Platz der Top 10 Vergnügungsparks in ganz Japan.
Ganz von dem Vergnügungspark abgesehen, kann man den Tokio Turm leicht finden. Ist er tagsüber von seiner Farbe her sehr markant, wird er abends von 176 Scheinwerfern angeleuchtet. Für den Turm gab es auch zahlreiche Jubiläumsaktionen. So hat der Turm seit 1998 zum 40 jährigen Jubiläum sogar zwei Maskottchen. Die sogenannten Noppon. Einer läuft in blau herum, der andere in rot. Sollten Sie mal dort sein, halten sie Ausschau.

Tradition im Endstadium

Was könnte man als 3. Leckerbissen präsentieren. Wenn man nur wenig Zeit in Tokio zur Verfügung hat? Natürlich wäre nach 2 Gebäuden der Moderne nun mal ein historisches Gebäude nicht schlecht. Genau wegen diesem Gedankengang haben wir uns entschieden, Ihnen nun den bedeutenden Regierungssitz vorzustellen. Den Kaiserpalast von Tokio. Auch wenn dieses besondere Gebäude kein Gebäude an sich ist, gibt es kaum einen Komplex in Tokio der so viel Tradition beherbergt, wie der Schlosskomplex. Auch heute noch thront hier der Tenno oder der japanische Kaiser. Der Landschaftskomplex steht heute auf den Resten des Edo Schlosses. Da das eigentliche Gebäude dreimal niederbrannte, einmal bei einem Erdbeben zerstört wurde und im Zuge des 2. Weltkrieges komplett niedergebombt wurde, ist es nichtmehr das gleiche Gebäude. Sondern hat sich inzwischen zu einer Ansammlung von Tempeln, Regierungsgebäuden und Gartenanlagen mit Teehäusern gewandelt. Dennoch ist es ein sehr interessanter Komplex. Mit einer weitläufigen Geschichte, ohne welche es heute Tokio als Ballungsraum nicht gegeben würde.
Immer noch von einem Wassergraben umgeben, liegt der Komplex mit seiner Waldfläche mitten im Zentrum von Tokio. Der Name Tokio leitet sich von Tōkei ab. Dies bedeutet ungefähr östliche Hauptstadt. Auch das Kaiserliche Hofamt ist auf dem Gelände zuhause. Dieses kümmert sich um alle Staatsangelegenheiten in Bezug auf den Kaiser. Die meiste Zeit des Jahres wird der Palast von der kaiserlichen Palastpolizei bewacht. Er ist nur zugänglich für vorher angemeldete Besuchertouren. Außerdem stehen am Geburtstag des Kaisers (Derzeit 23. Dezember) und an Neujahr (2. Januar) die Türen offen, so dass man sogar ohne Anmeldung in den Hof kann. Das betreten der Gebäude ist nie gestattet. Besondere Punkte im Schloss wäre noch der Große Kiefern Korridor „Matsu no Ōrōka“, wo auch ein Gedenkstein steht. Hier an diesem Ort trug sich die Geschichte der 47 Rōnin zu.

Kleine Randnotiz, der Tempel, wo die Gräber der 47 Rōnin sich befinden, liegt auch in Tokio und kann ebenfalls besichtigt werden. Er trägt den Namen Sengaku-ji. Am 14. Dezember gibt es jedes Jahr eine Gedenkfeier zu ehren der Rōnin.

Sollten Sie je die Chance haben Tokio zu besuchen, genießen Sie Ihren Trip.