Auf Sardinien erwarten die Besucher
bezaubernde Natur und Kultur

Dank der reizvollen Landschaften und sehenswerten Kulturdenkmäler ist die zweitgrößte Mittelmeerinsel das perfekte Ziel für vielseitig interessierte Urlauber.

Günstige Lage und viele Bodenschätze sorgten schon früh für Begehrlichkeiten

In der Antike und Bronzezeit unter den Namen „Ichnoussa“ oder „Sandalyon“ sowie als strategisch wichtiger Handelsknotenpunkt der Phönizier und Karthager (Punier) bekannt, war das an Erzen und Bodenschätzen reiche Sardinien schon vor gut 3.000 Jahren ein von vielen fremden Mächten begehrter Siedlungsraum. Überregional bekannte Zeugnisse dieser Epochen sind vor allem die vielerorts auf dem knapp 25.000 km² großen Eiland bis heute existierenden prähistorischen Turmbauten „Nuraghen“. Die nach diesen benannte Kultur beherrschte Sardinien vom 16. bis 3. Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung. Historisch interessierte Reisende können die Ruinen der einstigen Brunnenheiligtümer, Felsgräber und Siedlungen zum Beispiel in Mesu ’e Montes bei Ossi (Provinz Sassari), Su Tempiesu bei Orune und Serra Orrios bei Dorgali (Provinz Nuoro) bewundern.

Tourismus im großen Stil auf Sardinien begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg

In den folgenden Jahrhunderten herrschten in teils schneller Folge Römer, Araber, Staufer sowie Schwaben, Spanier, Österreicher, Savoyer und nach dem „Risorgimento“ ab 1861 schließlich das neue Königreich Italien über Sardinien. Die Insel konnte von dem neuen Staat jedoch zunächst wenig profitieren und litt unter dem sich verstärkenden Zentralismus Roms, der die räumlich isolierte Gegend kaum förderte. Den endgültigen Status einer autonomen italienischen Region erhielt Sardinien erst im Jahr 1946. Mitunter auch militant agierende Unabhängigkeitsbewegungen zeigten sich bis in die 1980er Jahre aktiv. Bereits seit den 1950er Jahren entwickelt sich jedoch der Tourismus als wirtschaftlich wichtiges Segment auf der Insel. Die erste überregional und international bekannte Ferienregion war und ist die „Riviera del Corallo“ zwischen Alghero, Fertilia, Maristella und Tramariglio in der Provinz Sassari im Nordwesten.

An der „Smaragdküste“ trifft sich seit den 1960er Jahren der internationale Jetset

Inspiriert vom großen Erfolg mit dem Fremdenverkehr an der „Korallenküste“, gründete der weltweit tätige Investor Karim Aga Khan IV. gegen Mitte der 1960er Jahre den mondänen Urlaubsort Porto Cervo an der Costa Smeralda zwischen Palau und Olbia im Nordosten der Provinz Sassari. Der gut 20 Kilometer lange Küstenabschnitt entwickelte sich schnell zum weltweit populären Treffpunkt der „Reichen und Schönen“. In Porto Cervo und den Nachbarorten Liscia di Vacca sowie Capriccioli und Romazzino stehen heute zahlreiche Luxushotels und teure Restaurants umgeben von weißen Sandstränden und Golfplätzen. Die Immobilienpreise in der Gegend zählen zu den Höchsten in Europa und können bis zu 300.000 Euros pro Quadratmeter betragen. Eine attraktive regelmäßige Veranstaltung hier ist die alljährliche Segelregatta „Rolex Swan Cup“ im September.

Im Hinterland gibt es Skipisten und hohe Berge, im Süden antike Ruinen

Deutlich authentischer, ruhiger und urwüchsiger präsentiert sich hingegen die Küsten der Provinzen Nuoro und Oristano. Empfehlenswerte Ziele in Nuoro im Osten Sardiniens sind beispielsweise der Skiort Fonni und der romantische Bergort Gavoi am Lago di Gusana. Bekannte Badeorte mit schönen Stränden sind Posada und San Giovanni. Im gebirgigen Binnenland ist der äußerlich archaisch wirkende Ort Orgosolo in der unzugänglichen Region Barbagia unbedingt einen Besuch wert. In der Provinz Oristano im Westen der Insel können das malerische Städtchen Bosa in der Region Planargia am Gebirgsmassiv des Montiferru, die Sinis-Halbinsel mit den Stränden von Is Arutas und Mari Ermi sowie der archäologische Park von Tharros besucht werden. In der Provinz Süd-Sardinien ist die frühere Pirateninsel Isola di Sant'Antioco ein beliebtes und gut besuchtes Ausflugsziel. Die Metropolitanregion und Hauptstadt Sardiniens Cagliari ist für die Kathedrale Santa Maria di Castello aus dem frühen 13. Jahrhundert, das über 3.000 Jahre alte römische Amphitheater sowie die Aussichtsterrasse „Bastione di Saint Remy“ von 1901 bekannt.