Neuss

Die Stadt Neuss liegt mit einer Einwohnerzahl von ca. 150.000 und einer Gesamtfläche von 99,50 km² auf der linken Seite des Niederrheins und ist eine Großstadt gegenüber von Düsseldorf. Die Stadt gehört außerdem zum Regierungsbezirk Düsseldorf.

Das römische Reich

Neuss gehört zu den ältesten Städten Deutschlands. Da die ersten Gebauten im Jahr 16 v. Chr. entstanden, reicht die Geschichte Neuss‘ bis in die Römerzeit zurück. Damals war sie aber nur Ort von Legionslagern der Römer. Erst im 1. bzw. 2. Jahrhundert wurden die ersten römischen Siedlungen gebaut. Nach der Eroberung des Gebiets von den Franken um 400 wechselte die Stadt mehrmals den Besitz. Es folgte beispielsweise die Zeit der Ottonen, die erzbischöfliche oder auch die Zeit der Franzosen. Vor allem in der erzbischöflichen Zeit entwickelte sich Neuss in eine Handelsstadt. Sie verfügte sogar über verschiedene Zollsysteme, wie den Rheinzöllen, die den Handel erleichtern sollten. Aufgrund verschiedener Urkunden sind einige Zollstätte ab dem 8. Jahrhundert sogar nachweisbar. Bis ins 13. Jahrhundert verstärkte sich der Handel der Stadt, wodurch sie auch Mitglied der Hanse wurden, einer Vereinigung niederdeutscher Kaufleute.

Die Neusser Bevölkerung

Die Stadt Neuss gehörte erst im Jahr 1963 zu den Großstädten, da sie in dem Jahr die Einwohnerzahl von 100.000 erstmals übertraf. In den Jahren 1775 bis 1975 stieg das Bevölkerungswachstum konstant an. Nur, während der zwei Weltkriege, in den Jahren 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945, ist das Wachstum eingebrochen. Durch die Zusammenführung mehrerer Ortschaften der Umgebung von Neuss stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 1975 um rund 30.000 Menschen. Im Dezember 2000 verzeichnete die Volkszählung rund 150.000 Einwohner.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Neuss‘ ist stark von der Industrie, dem Dienstleitungssektor und dem Gewerbe geprägt. Der Neusser Hafen ist durch den Handel auch gleichzeitig ein Containerumschlagplatz. Doch die Wirtschaft von Neuss wird nicht nur vom Hafen angekurbelt auch die verschiedenen Gewerbegebiete, wie beispielsweise im Stadtbezirk Hammfeld, leisten viel für die Wirtschaft. Vor allem Eisen und Aluminium sind ein wichtiger Faktor der Industrie. In den letzten Jahren wurden die Bereiche Handel, Logistik und Technologie gewichtet. Doch auch der Tourismus trägt zum Wirtschaftswachstum Neuss‘ und der Verbesserung der Infrastruktur bei.

Eine Reise durch das Mittelalter

Die Überreste des Mittelalters kann man noch heute betrachten. Ein Beispiel dafür ist das alte Obertor. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist das letzte fortbestehende Stadttor in Neuss. Das Obertor hatte die Funktion der Kontrolle der Handelsstraße zu Köln. Seit April 1985 steht das Tor unter Denkmalschutz. Das Stadttor bestand früher aus insgesamt sechs Toren. Die restlichen Tore sind in den vergangenen Jahren zerstört worden. Sollte man einen Rückzugsort, mit viel Grünem suchen, hat man die Möglichkeit den botanischen Garten in Neuss zu besuchen. Er befindet sich im Stadtteil Dreikönigenviertel zwischen der Bergheimerstraße und Körnerstraße und hat eine Gesamtfläche von etwa einem Hektar. Der botanische Garten wurde im Jahr 1906 auf dem Anwesen der Stadtgärtnerei für pädagogische Zwecke eingerichtet. Erst im Jahr 1961 wurde der Garten offiziell eröffnet. Vor einigen Jahren wurde bestätigt, den Garten zu erhalten und im Jahr 2014 wurde, durch Anstrengungen des Fördervereins, beschlossen, den Garten weiter auszubauen.

Die Skihalle Neuss

Sollte man Lust auf sportliche Aktivitäten haben, so wäre die Ski Halle in Neuss eine Möglichkeit. Sie wurde im Jahr 2001 eröffnet und wird verzeichnet jährlich von rund mehr als 1 Million Besucher. Die Skihalle liegt am Rande der Stadt im Südwesten und gehört zum Stadtteil Grefrath. Die Halle befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie, daher war der Bau der Skihalle auch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Sie lief Gefahr, sich abzusenken, wie es beispielsweise beim Turm von Pisa der Fall ist. Deshalb baute man zusätzlich eine flexible Stahlkonstruktion auf einem Gestell und beobachtete anschließend die Bewegungen.

Das Schützenfest am Rhein

Das Bürger-Schützenfest in Neuss findet immer am letzten Wochenende im August statt und ist bei den Neussern sehr beliebt. Mit ca. 7.700 Schützen ist es zwar kleiner als die Schützenfeste anderer Städte, dennoch wird es nur von einem Verein organisiert. Als gesellschaftlicher Höhepunkt zieht das Schützenfest bis zu einer Million Besucher an. Das heutige Bürger Schützenfest geht zurück bis ins Jahr 1823. In dieser Zeit wurden Wehr- und Schießübungen abgehalten, sodass die Bürger im Notfall die Stadt verteidigen konnten. Damals betrug die Teilnehmerzahl weniger weitaus weniger 200. Sechs Wochen, bevor das Schützenfest beginnt, findet eine Versammlung der Schützen statt. Die Versammlung wird auch ,,Versammlung der Bürger und Bürgerssöhne‘‘ genannt. Ein Redner des Festes fragt dann in die Menge, ob das Schützenfest dieses Jahr wieder stattfinden soll. Daraufhin antwortet die Menge mit einem ,,Zoch Zoch‘‘. Die Besonderheit der Stadt Neuss ist dabei, dass sie an den drei Seiten des Rathausturmes über eine Schützenampel verfügt. Die Ampel der Orientierung der Schützen in weiter Entfernung. Somit wissen sie, wann sie aufmarschieren können. Der Beginn und die Dauer des Festes sind im Vorhinein schon festgelegt und beginnt am Samstag um 12.00 Uhr und endet am Dienstag.